Der Ort erscheint auf den ersten Blick als Landhaus-Idylle, mit weitläufigem Garten, am Waldrand gelegen, ein See in der Nähe, offenbart aber beim näheren Hinsehen etwas Einsames, Verlorenes, etwas „Aus-der-Welt-Gefallenes, wo die Menschen auf sich selbst zurückgeworfen sind“ (Arslan). Die Menschen entstammen der Akademiker*innen-Middleclass, sind Journalisten, Fotografinnen, Musikerinnen. Sie versammeln sich zum Familientreffen wie zu einer Versuchsanordnung, in der verdrängte Verletzungen und Zerwürfnisse unvermutet und plötzlich hervortreten.
Im Zentrum steht die etwa sechzigjährige Mutter, Anna, die seit vielen Jahren im Landhaus lebt: zusammen mit ihrem zweiten Ehemann Robert und dem halbwüchsigen Sohn Max. Anna freut sich, als Tochter Laura mit Ehemann Paul und ihren beiden Kindern Leyla und Aaron ankommt. Die Kinder erkunden fröhlich Haus und Garten, aber schon nach kurzer murmelt Laura unheilschwanger: „Es war ein Fehler, hierher zu kommen“.
Dann erscheint Lauras Schwester Sophie, eine Musikerin, die mit ihrem Leben im Reinen zu sein scheint, und sofort entspinnt sich ein geschwisterliches Hass-Liebe-Szenario. „Ferien handelt vom Versuch zu akzeptieren, dass Familie ein Verbund ist, der aus gelingenden und misslingenden Liebesgeschichten besteht und sich heute immer neu beweisen muss“, sagt Regisseur Thomas Arslan. Im Gruppenbild einer vier Generationen übergreifenden Familie, das Arslan sorgfältig zusammenfügt und wieder auseinanderdriften lässt, sind es die misslingenden Liebesgeschichten, die überwiegen.
Sprache DE
Untertitel ES, EN, FR, PT
Genre Drama
Land Deutschland
Jahr 2007
Regie Thomas Arslan
Mit Angela Winkler, Karoline Eichhorn, Uwe Bohm, Anja Schneider, Gudrun Ritter
Produktion Pickpocket Filmproduktion (Berlin)
Länge 91 Minuten
Altersempfehlung Film ab 6 Jahre