Auf vollkommen unterschiedliche Weise beschreiben die beiden Filme, die Haus-Kino im Oktober präsentiert, Menschen, die aus ihrer Heimat vertrieben wurden. Den heimatlichen Herkunftsort aufgrund von traumatischen Ereignissen verlassen zu müssen, ist oft nur schwer zu ertragen und in Extremfällen kann es bedeuten, dass das Leben auch danach noch in Gefahr ist.
Der Spielfilm Exil von Visar Morina ist ein beunruhigendes Drama von einem ausländischen Chemieingenieur, der in Deutschland arbeitet und in eine tiefe Identitätskrise fällt, weil er sich von seinen Kollegen diskriminiert fühlt. Mit einer ganz besonderen, dokumentarischen Herangehensweise fordert Havarie von Philip Scheffner große Aufmerksamkeit und Reflexion des Zuschauers. Ein Schlauchboot voller Flüchtlinge und ein Kreuzfahrtschiff mitten auf dem Meer. Indem Scheffner den Ton verdichtet und vom Bild loslöst, schafft er einen unglaublich intensiven Wahrnehmungsraum für den Zuschauer. Ein radikaler Befreiungsschlag des Kinos.
EXIL
von Visar Morina | 2020 | 121 Min. | verfügbar von Dienstag 05 | 19 Uhr bis Freitag 08 | 19 Uhr | zum HAUS-KINO >>
HAVARIE
von Philip Scheffner | 2016 | 97 Min. | verfügbar von Dienstag 19 | 19 Uhr bis Freitag 22 | 19 Uhr | zum HAUS-KINO >>
FILMEMACHER IM DIALOG
Visar Morina und Philip Scheffner im Dialog mit Alejandra Trelles
Samstag 23 | 16 Uhr
mit simultaner Verdolmetschung
Zoom-Veranstaltung mit vorheriger Einschreibung | zur Einschreibung >>